Wenn wir Themen oder Gefühle verdrängen, werden sie ins Unterbewusstsein abgeschoben, wo sie langfristig destruktiv wirken können. Diese unterdrückten Inhalte können sich in Form von Ängsten, Depressionen, psychosomatischen Beschwerden oder ungesunden Verhaltensmustern äußern.
⋙ Ungelöste Konflikte bleiben bestehen 😖
Probleme, die nicht verarbeitet werden, verschwinden nicht einfach, sondern wirken weiter im Unterbewusstsein.
⋙ Chronischer Stress 😵💫Verdrängung führt dazu, dass der Körper ständig in Alarmbereitschaft bleibt, da der Stressor nie vollständig gelöst wird.
⋙ Psychosomatische Beschwerden 👤
Emotionen, die nicht ausgedrückt werden, können sich im Körper manifestieren, z. B. in Form von Magenproblemen, Kopfschmerzen oder Verspannungen.
⋙ Beeinträchtigte Beziehungen 💔
Verdrängte Themen können unbewusst in Beziehungen ausgelebt werden, was zu Konflikten oder Missverständnissen führt.
⋙ Blockierte persönliche Entwicklung 🛑
Verdrängung hindert uns daran, aus Erfahrungen zu lernen und an ihnen zu wachsen.
Aber: Gibt es Ausnahmen?
Es gibt Situationen, in denen Verdrängung kurzfristig hilfreich oder sogar notwendig sein kann:
⋙ Akute Stresssituationen 😨
In extrem belastenden Momenten (z. B. einem Unfall oder Verlust) kann Verdrängung als Schutzmechanismus dienen, um handlungsfähig zu bleiben. Der Verstand „schiebt“ die Emotionen beiseite, damit man die Situation bewältigen kann.
⋙ Unreife Verarbeitungskapazität 🧒
Bei Kindern oder in Lebensphasen, in denen man noch nicht die Ressourcen hat, ein Trauma zu verarbeiten, kann Verdrängung ein Überlebensmechanismus sein. Die Bearbeitung kann später erfolgen, wenn man stabiler ist.
⋙ Zeitweilige Verdrängung ⏰
Wenn man sich bewusst entscheidet, belastende Themen vorübergehend beiseitezuschieben, um sich auf wichtige Aufgaben zu konzentrieren, kann dies konstruktiv sein – vorausgesetzt, die Bearbeitung erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt.
Aber wieso verdrängen wir denn dann überhaupt?
Verdrängung ist ein natürlicher Abwehrmechanismus, der zum Schutz unseres psychischen Gleichgewichts dient. ✨
Sie tritt auf, wenn wir unangenehme, schmerzhafte oder überwältigende Gedanken, Gefühle oder Erinnerungen unbewusst aus unserem Bewusstsein ausblenden. Dieser Mechanismus ist tief in unserer menschlichen Natur verwurzelt & hat evolutionäre sowie psychologische Gründe. ⬇️
⋙ Überlebensfunktion 🔥
In der Evolution hatte Verdrängung eine schützende Funktion. Indem belastende Erfahrungen unbewusst gemacht wurden, konnten Menschen trotz traumatischer Ereignisse handlungsfähig bleiben. Zum Beispiel wäre ein ständiges Bewusstsein über Gefahren oder Verluste lähmend gewesen.
⋙ Schutz vor Überforderung 😖
Unsere Psyche hat eine begrenzte Kapazität, schwierige Emotionen zu verarbeiten. Verdrängung hilft uns, nicht von Ängsten, Trauer oder Scham überwältigt zu werden, sodass wir uns auf das Wesentliche konzentrieren können.
⋙ Zeitlicher Aufschub ⏸️
Verdrängung kann uns Zeit geben, uns allmählich mit schwierigen Themen auseinanderzusetzen, wenn wir stabiler sind. Sie wirkt wie ein psychischer Puffer, der es uns erlaubt, mit schmerzhaften Erfahrungen später umzugehen, wenn wir besser damit umgehen können.
⋙ Automatischer Schutzmechanismus 🛑
Verdrängung ist keine bewusste Entscheidung, sondern ein automatischer Prozess, der vom Unbewussten gesteuert wird. Die Psyche versucht dabei, unser Wohlbefinden aufrechtzuerhalten, indem sie uns von belastenden Gedanken ablenkt.
⋙ Emotionaler Selbstschutz 💔
Manche Erfahrungen sind so schmerzhaft, dass sie in ihrer vollen Intensität nicht ausgehalten werden können. Verdrängung schützt uns davor, emotional überwältigt oder traumatisiert zu werden, indem sie diese Erfahrungen ins Unbewusste verschiebt.
➡️ Verdrängung ist also ein natürlicher & zunächst hilfreicher Mechanismus, der uns erlaubt, mit schwierigen Situationen umzugehen & unseren Alltag zu bewältigen. Langfristig kann es jedoch wichtig sein, verdrängte Inhalte bewusst zu machen & zu verarbeiten, da sie sonst unbewusst weiterwirken & unser Verhalten beeinflussen können.
Das kannst du für einen bewussteren Umgang mit deinen Gefühlen tun:
Eine effektive Übung, um verdrängte Gefühle oder belastende Situationen bewusst zu bearbeiten, ist das Gefühlstagebuch. 📖
Es hilft dir, den Zugang zu deinen Emotionen zu finden & sie achtsam zu reflektieren, anstatt sie zu verdrängen. 🙏
So funktioniert‘s:
⋙ Tägliche Reflexion 📝
Setze dich jeden Abend hin & beantworte folgende Fragen schriftlich:
Welche Emotionen habe ich heute gespürt? (z. B. Freude, Wut, Trauer, Angst, Enttäuschung)
In welcher Situation habe ich diese Emotion empfunden? (Beschreibe die Auslöser so genau wie möglich.)
Wie habe ich auf diese Emotion reagiert? (Habe ich sie ausgedrückt, ignoriert oder heruntergespielt?)
Wo habe ich sie im Körper gespürt? (z. B. Enge in der Brust, Kloß im Hals, Wärme im Bauch)
Was brauche ich gerade, um mich besser zu fühlen oder die Emotion anzunehmen?
⋙ Atemübungen einbauen 🌬️
Wenn du beim Schreiben eine starke Emotion spürst, halte kurz inne & atme tief durch. Eine 4-4-8-Atmung kann helfen:
4 Sekunden einatmen,
4 Sekunden den Atem halten,
8 Sekunden ausatmen.
⋙ Positive Selbstannahme 🙏
Schließe deinen Eintrag mit einem wohlwollenden Satz ab, z. B.: „Es ist okay, dass ich heute (Gefühl) empfunden habe. Ich darf diese Emotion spüren.“
➡️ Warum ist das hilfreich?
Es fördert Achtsamkeit & macht dir bewusst, was in deinem Inneren passiert.
Du lernst, Emotionen zu benennen, statt sie zu verdrängen.
Der Prozess hilft dir, Muster zu erkennen & langfristig besser mit schwierigen Gefühlen umzugehen.
Wenn das Gefühlstagebuch zur Routine wird, wirst du merken, dass es dir leichter fällt, unangenehme Emotionen anzunehmen, anstatt sie zu unterdrücken.
Disclaimer: Wenn du das Gefühl hast, damit überfordert zu sein, sprich mit einem Vertrauten oder Arzt darüber, du musst da nicht alleine durch. 🫂
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